Aikido

Aikido gehört zu den „weichen“ japanischen Kampfkünsten. Im Gegensatz zu den „harten“ Kampfsportarten reagieren Aikidopraktizierende auf Angriffe nicht mit Aggression oder Gegenangriffen. Stattdessen verlassen sie die Angriffslinie, nehmen die Energie der AngreiferIn auf, leiten sie in eine Spiralbewegung um und geben sie wieder zurück. Durch geschicktes Ausweichen vereinigen sie sich mit der Bewegung der PartnerIn.

Aikido ist japanisch und besteht aus den drei Schriftzeichen
合 Ai
 -- sich anpassen
気 Ki -- 
universelle Lebensenergie, Energie, Atemkraft
道 Do 
-- Weg, Strasse, geistiger (Lebens-) Weg

Aikido kann mit „Der Weg, sich an die Lebensenergie anzupassen“ übersetzt werden. Dies beinhaltet ein Verhalten, das den universellen und physikalischen Gesetzmässigkeiten entspricht. Ebenso passt sich die VerteidigerIn der Bewegung und Energie der PartnerIn an. Deshalb ist es sehr bereichernd, wenn Menschen mit unterschiedlichem Alter, Geschlecht und (Lebens-) Erfahrung miteinander üben. Im Aikido trainieren alle mit allen. So erhalten sie die Gelegenheit, voneinander zu lernen und miteinander zu wachsen.

Die Aikidotechniken werden in Harmonie mit der Bewegung der PartnerIn ausgeübt. 合 (Ai) wird oft mit „Liebe, Harmonie“ übersetzt. Dies ist aber nicht korrekt. 合 wird genauso ausgesprochen wie 愛, was Liebe bedeutet. Diese Ähnlichkeit war einer der Gründe, weshalb der Begründer Morihei Ueshiba seine Kampfkunst Aikidō nannte – er wollte mit dem Aikido Liebe, Harmonie und geistiges Wachstum unter den Menschen fördern.

Aikido kann auf verschiedenen Ebenen geübt werden:
  • als sportliche Betätigung
  • als Selbstverteidigungstechnik
  • als Methode der Persönlichkeitsschulung
  • als philosophisch-geistige Orientierung
Entscheidend ist es, durch die gemeinsame Praxis Freude und Wohlbefinden zu schaffen.

Genkikai

Genkikai ist japanisch und kann als „Zusammenkunft zur Entwicklung einer energischen, frischen Lebenskraft“ interpretiert werden. Es beinhaltet verschiedene Gymnastik-, Atem- und Meditationsformen, die in bestimmter Reihenfolge geübt werden.

Spezifische Bewegungsabfolgen und lange gehaltene Dehnstellungen, unser eigenes Gewicht, die gelenkte Atmung und Aufmerksamkeit haben eine entspannende, wohltuende Wirkung auf Faszien, Bindegewebe und Muskeln und beleben unsere Energiebahnen. So erreichen wir alle Ebenen unseres Körpers.

Wir lassen unserem Körper, unserer Seele und unserem Geist Zeit, um zur Ruhe zu kommen und unseren Alltag loszulassen. Wir führen die Übungen langsam und schweigend aus. Genkikai wurde von Masatomi Ikeda (7. Dan Aikido) entwickelt. Es sind keinerlei Vorkenntnisse nötig.

Die genaue und wertfreie Beobachtung unserer Mechanismen, die Generierung einer positiven Energie, die Stille und die Entspannung unseres Körpers - wie sie im Genkikai praktiziert werden - sind wesentliche Bestandteile einer Aikidopraxis, die über die rein körperliche und psychologische Ebene hinaus führt. DieTrainings stehen aber auch allen „Nicht-Aikidokas“ offen.

Genkikai wird einmal im Monat am Sonntagmorgen von 10:00h-13:00h angeboten. Die Trainings können einzeln besucht werden. Neue Gesichter sind jederzeit willkommen. Bitte bis am Mittwoch vorher anmelden. Danke!

Hojo

Hojo ist eine festgelegte Bewegungsabfolge (Kata), die der alten japanischen Schwertschule Jikishinkage entstammt. Sie wird mit einem schweren Holzschwert praktiziert.

Zwei PartnerInnen stehen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber: Der erfahrene Vater (Mutter) und die ungestüme Tochter (Sohn). Der Vater führt die Tochter in das Wesen des Kampfes ein und lehrt sie den richtigen Augenblick und Energieeinsatz eines Angriffs.

Zeremonielle, ritualisierte Angriffs- und Abwehrbewegungen wechseln sich mit heftigen Schwertangriffen unter Einsatz des ganzen Körpers ab. Die spezifische Atemarbeit und die intensive Begegnung mit dem Gegenüber ermöglichen ein hohes Mass an Konzentration und energetischem Austausch.

Die Kata besteht aus vier aufeinanderfolgenden Sequenzen, die sich in Intensität und Tempo stark unterscheiden. Nach den vier Jahreszeiten benannt, symbolisieren sie die verschiedenen Lebensalter und deren Lebensaufgaben. Nach einem Durchgang werden die Rollen getauscht.